Umgang mit Diagrammen

Je komplexer eine Abbildung ist, desto länger muss der Alternativtext werden und nicht immer ist der Alternativtext eine gute Lösung. Bei Diagrammen landet man schon mal bei mehreren tausend Zeichen. Wie kann man mit Diagrammen redaktionell und durchaus auch konzeptionell umgehen, denn nur den Titel eines Diagramms in den Alternativtext zu schreiben ist in der Regel nicht ausreichend. Auch stellt sich die Frage, wie man etwa bei Alternativtexten mit Screenshots eines Presseartikels umgeht, z.B. bei Broschüren, Jahresberichten oder Projektdokumentationen.

Mit diesen Aspekten der Barrierefreiheit habe ich mich erstmalig bei meinem Vortrag auf dem A-Tag 2016 in Wien befasst sowie in meinem Vortrag auf dem Webkongress Erlangen im September 2018. Statt eines langen Artikels verweise ich hier auf das Video meines Vortrags auf dem Webkongress Erlangen, wo ich verschiedene Möglichkeiten vorstellte, u.a.:

  • Klassische Alternativtexte
  • Textalternativen in Fließtexten
  • Ergänzende Datentabellen
  • Verwendung von Attachments, die dem PDF angehängt werden können. Vor allem dann durchaus eine Option, wenn bereits alle konzeptionellen und redaktionellen Prozesse abgeschlossen sind.

Zum Video des Vortrags: Einfache und komplexe Diagramme in PDF-Dateien – Wege zur barrierefreie(re)n Datenvermittlung. Die Folien meines Vortrags zum gleichen Thema vom A-Tag 2016 in Wien finden Sie außerdem in der Tagungsdokumentation als PDF-Dokument.

Beachten Sie außerdem, dass die WCAG 2.1 und damit auch der Europäische Standard zur Barrierefreiheit sowie die BITV 2.0 – relevant vor allem auch im öffentlichen Dienst – mit dem Erfolgskriterium „Nicht-Text-Kontrast“ weitere Aspekte der Barrierefreiheit in diesem Themenbereich festgelegt hat. Erläuterungen finden Sie beim W3C unter „Understanding Success Criterion 1.4.11 Non-Text-Contrast“ mit einigen Beispielen auch für Diagramme.

Wie häufig bei der Barrierefreiheit beginnt diese auch hier bei der Konzeption. Daher ist es stets besser gerade auch dieses Thema und die jeweils bestmögliche Umsetzung möglichst früh zu bedenken. Auch die Aufnahme in Redaktionsrichtlinien ist empfehlenswert.