PDF/UA-1 unter der Lupe – Teil 4: Instruktionen über sensorische Merkmale

Wichtiger Hinweis (16.06.2019): Aussagen zur BITV behalten hinsichtlich dieses Aspekts der Barrierefreiheit auch nach Neufassung der BITV 2.0 ihre Gültigkeit. Aussagen zu den WCAG 2.0 gelten auch für die im Juni 2018 veröffentlichte WCAG 2.1.

Werden Instruktionen und Verweise nur über sensorische Merkmale wie Position oder Form gegeben,  dann besteht stets die Gefahr, dass sie nicht bei allen Nutzern ankommen und das Ziel nur schwer oder gar nicht auffindbar ist. Wie bei Informationsvermittlung über Farbe stellt das Adressieren mehrer „Kanäle“ sicher, dass mehr Nutzer erfolgreich mit den Inhalten interagieren können.

Was sind Instruktionen über sensorische Merkmale?

„Gehen / Fahren Sie die nächste links und dann direkt rechts. Auf der rechten Seite sehen Sie dann…“ sind als Wegbeschreibungen im baulichen Alltag recht eindeutig. Start- und Zielpunkte haben Geo-Daten; Wege und Straßen befinden sich nicht an dem einen Tag an der einen Stelle und am nächsten an einer anderen. Trotz der Eindeutigkeit werden Wegbeschreibungen häufig z.B. um Straßennamen oder Nennung markanter Gebäude ergänzt. Das erleichtert Ortsfremden die Orientierung, aber man könnte auch ohne sie auskommen.

In HTML- und PDF-Dokumenten können Instruktionen ohne Ergänzungen problematisch werden und das Auffinden eines bestimmten Ziels und damit der gesuchten Information erschweren oder sogar unmöglich machen. Hier sind Anweisungen wie „links“ und „rechts“ oder Verweise auf die Position weniger eindeutig, als man meint. Screenreader vermitteln Inhalte linearisiert an blinde Nutzer und lösen damit visuelle Platzierungen auf; Vergrößerungen können bewirken, dass sich Inhalte neu anordnen und sich eine Infobox mit weiterführenden Informationen nicht mehr „rechts“ befindet. Unabhängig von (PDF-)Barrierefreiheit ist es in responsiven Zeiten mithin keine gute Idee, wenn man sich bei Instruktionen nur auf eine bestimmte Position bezieht. Abhängig von Endgerät, Auflösung und Vergrößern sind beispielsweise Sub-Navigationen, Infoboxen, Downloadlinks usw. nicht mehr „links“ oder „rechts“.

Werden Instruktionen nur an sensorische Merkmale gekoppelt, kann das für  alle Leser irritierend sein. In diesem PDF etwa befindet sich auf Seite 11 die Instruktion „Einzelergebnisse siehe Kasten“. Das PDF enthält mehrere mit verschiedenen Farben hinterlegte Texte. Einer wird durch einen Rahmen abgegrenzt und damit hervorgehoben (Überschrift „Volvo Trucks. Heiße AGR“ und Text darunter auf Seite 11 rechts). Er enthält nicht die angekündigten Einzelergebnisse, ist aber der einzige Kasten, denn ein Kasten definiert sich dadurch, dass er eine Umrandung hat. Das mag pingelig erscheinen, kann aber bei einer Vielzahl verschiedener Hervorhebungen wie hier verwirren. Unser Ziel „Einzelergebnisse“ befindet sich wahrscheinlich auf Seite 13 unter der Überschrift „Testergebnis“ – dort jedoch nicht in einem Kasten, denn die gesamte Seite ist farbig hinterlegt. Ein Verweis auf die Überschrift „Testergebnis“ statt die Form „Kasten“ wäre eindeutig und bei zusätzlicher Nennung der Seitenzahl nochmal hilfreicher und zwar sowohl für die Accessibility als auch die Usability.

Der folgende Screenshot eines doppelseitigen PDF-Dokuments zeigt den Ausschnitt eines Fließtextes mit Verweis auf weitere Information in einer Sprechblase. Visuell befindet sich dieser Text rechts und die Sprechblase als Ziel der Instruktion visuell auf etwa gleicher Höhe links. Wer den visuellen Eindruck hat, wird die Information schnell finden. Mit Screenreadern oder wenn sich bei einer Vergrößerung Inhalte neu anordnen wird man seine Probleme haben oder ganz scheitern – zumal sich Verweis und Ziel auf zwei verschiedenen Seiten befinden.

Screenshot mit Verweistext siehe Sprechblase auf S. 87. Sprechblase als Ziel des Verweises auf S. 86
Beispiel eines Verweises über die Form (Sprechblase).

Bei der Suche nach einem bestimmten Gebäude, einer Straße usw. sind ergänzende Instruktionen hilfreich. In HTML- und PDF-Dokumenten sind sie für viele Nutzer essenziell.

Instruktionen und sensorische Merkmale in WCAG 2.0 und BITV 2.0

Die Web Content Accessibility Guidelines 2.0 (WCAG 2.0) adressieren diese Nutzeranforderungen in Erfolgskriterium 1.3.3 auf Konformitätsstufe A. Das Erfolgskriterium ist der Richtlinie 1.3 Adaptable (anpassbar) zugeordnet:

1.3.3 Sensory Characteristics: Instructions provided for understanding and operating content do not rely solely on sensory characteristics of components such as shape, size, visual location, orientation, or sound. (Level A)

Note: For requirements related to color, refer to Guideline 1.4.“

Die autorisierte deutsche Übersetzung lautet:

1.3.3 Sensorische Eigenschaften: Anweisungen, die für das Verständnis und die Bedienung von Inhalt bereitgestellt werden, stützen sich nicht nur auf sensorische Eigenschaften von Komponenten wie Form, Größe, visuelle Position, Ausrichtung oder Ton. (Stufe A)

Anmerkung: Für Anforderungen in Bezug auf Farbe beachten Sie Richtlinie 1.4.

In der deutschen Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung 2.0 (BITV 2.0) wurde die Anmerkung nicht übernommen. Das erschwert die Abgrenzung zu „Verwendung von Farben“. Sie lautet:

1.3.3 Sensorische Merkmale. Anweisungen zum Verständnis und zur Nutzung des Inhalts stützen sich nicht ausschließlich auf sensorische Merkmale der Elemente wie z. B. Form, Größe, visuelle Platzierung, Orientierung oder Ton.

Auch das eingefügte „z.B.“ macht die Bedingung schwerer verständlich und lässt die Unterschiede zwischen „Anweisungen über sensorische Merkmale“ und „Verwendung von Farben“ etwas verschwimmen.

Betrachten wir ein paar weitere Negativbeispiele dafür, worum es in Erfolgskriterium 1.3.3 geht. Wichtig, dass es hier um Instruktionen geht:

  • „Weitere Informationen im Kasten rechts“
  • „Siehe Infobox links“
  • „Abbildung links, Abbildung rechts“
  • „In der Tabelle rechts sehen Sie…“
  • „In der Tabelle unten rechts sehen Sie…“
  • „Siehe Sprechblase“

Alle aufgeführten Anweisungen beziehen sich entweder auf eine Position oder eine Form oder beides. Ihre Gemeinsamkeit ist, dass nur ein visueller Zugang angesprochen ist.

Bei einer linearisierten Darstellung könnte „Abbildung rechts“ bedeuten, dass sich die Abbildung nach der Instruktion befindet. Sie könnte sich aber auch auf zwei nebeneinder platzierte Bilder beziehen, die sich davor befinden und das zweite Bild („rechts“) meinen. Eine (bestimmte) Sprechblase oder ein (bestimmter) Kasten kann evtl. gar nicht sicher gefunden werden, denn man kann eine bestimmte Form nicht rein-strukturell über PDF-Tags oder HTML-Elemente vermitteln.

Anweisungen, die für das Ziel einer weiterführenden Information „oben“ und „unten“ referenzieren, können abhängig vom Einzelfall eindeutig sein oder auch nicht. In PDF-Dokumenten könnte sich etwa die Frage stellen, ob sich die Angabe auf die Einzelseite oder das Dokument insgesamt bezieht. Auch Kombinationen verschiedener solcher Instruktionen das Verständnis der Inhalte und die Orientierung im Dokument erschweren.

Der folgende Screenshot (ein Beispiel mit Lorem-Ipsum-Dummy-Texten) zeigt mögliche Probleme: Einer Überschrift folgt ein Fließtext (visuell links) und ein Text in einem Kasten (visuell rechts). Der Fließtext links endet mit der Instruktion „Siehe Kasten rechts für weitere Informationen“. Danach kommt zunächst ein weiterer Text in einem Kasten, der sich über die Seitenbreite erstreckt. Dem folgt ein Fließtext, der mit der Instruktion „Siehe Kasten oben“ endet.

Screenshot Beispieldatei mit Lorem-Ipsum-Texten. Bildbeschreibung in Absatz vor Screenshot
Dummy-Beispiel – Instruktion mit Verweisen auf Form und Position.

Screenreader werten die Inhalte linear aus und natürlich hat man diese linearisierte Abfolge auch im Tag-Baum. Fügt man Tags zu, dann muss eine Tag-Reihenfolge festgelegt werden. Sie bestimmt die Reihenfolge, in der ein Inhalt von Screenreadern vorgelesen wird. Wie würde man in unserem Lorem-Ipsum-Beispiel diese Reihenfolge definieren?

Da der erste Kasten „weiterführende Information“ enthält, würde er sinnvollerweise in der Tag-Reihenfolge nach dem Fließtext mit Instruktion platziert werden und nicht davor. Nur dann ergibt „weiterführende“ einen Sinn. Da am Ende des zweiten Fließtext-Abschnitts auf einen Kasten oben verwiesen wird, muss sich dieser in der Tag-Reihenfolge darüber befinden. Die Folge: Man hat im Tag-Baum und für Screenreader-Nutzer erst einen Fließtext, danach beide Kästen und danach den Absatz mit der Instruktion „siehe Kasten oben“. Aber welche Information ist wann gemeint und natürlich stellt sich die Frage, wie diese Texte als Texte in „Kästen“ identifiziert werden können? Es gibt keine spezifischen Tags für „Kästen“ oder andere Formen.

Die nächste Abbildung zeigt einen Textausschnitt mit der Instruktion „siehe Sprechblase“. Wir finden das gesuchte Ziel auf der rechten Seite in einem Text unter dem Sprechblasensymbol. Auch hier ist die Instruktion ausschließlich an die Form gekoppelt.

Screenshot Textverweis auf Sprechblase
Beispiel-Instruktion mit Verweis auf Sprechblase

Instruktionen über sensorische Merkmale allein gehen zuweilen negative Verbindungen mit solchen ein, die sich auf Farbe beziehen. Ein Beispiel wäre „Weitere Informationen finden Sie im grau hinterlegten Kasten rechts“. Leser müssen hier zwei Dinge leisten (können):  Sie müssen 1. den Unterschied zwischen Farben wahrnehmen können und/oder 2. den Kasten und die Position finden können. Wir haben hier also zwei Themen: Unterscheidbar (Grau und nicht grau) und anpassbar (bei anderer Ausgabe, z.B. über Screenreader, ist die Information nicht mehr „rechts“ und auch der Kasten kann evtl. nicht gefunden werden). Dies erklärt, warum in den WCAG 2.0 „Verwendung von Farbe“ und „Sensorische Merkmale“ nicht nur zwei unterschiedliche Erfolgskriterien sind (1.3.3 und 1.4.1), sondern auch zwei verschiedenen Richtlinien (1.3 und 1.4) zugeordnet sind.

Wie können sinnvolle Instruktionen geschrieben werden?

Leicht kann dies während Konzeption und Redaktion abgefangen werden:

  • Werden Abbildungen und Tabellen nummeriert und sichtbar beschriftet, dann kann sich die Instruktion auf Typ und Nummer beziehen („siehe Abbildung 3“, „Siehe Tabelle 5“).
  • Erhalten Infoboxen, Kästen, Sprechblasen und andere weiterführende Informationen Überschriften, dann können Instruktionen die Überschriften referenzieren. Natürlich nur dann, wenn die Überschriften eindeutig sind und nicht mehrfach die gleiche Überschrift verwendet wird.

Eigentlich kennen wir solche Techniken und zwar bei Fußnoten. In Fußnoten wird nichts anderes gemacht als über die Nummerierung eine Instruktion zu geben („Siehe Fußnote 5“). Das Ziel ist ebenfalls durch die Nummerierung klar.

Anders als bei HTML-Dokumenten sind bei PDF-Dokumenten solche Techniken – zumal im Nachhinein – eingeschränkter möglich und nicht alles, was gehen würde, wäre positiv. Zwar könnten Beschriftungen, Kästen usw. um alternative Texte ergänzt werden, z.B. ein Alternativtext für ein Span-Tag. Sie dürfen aber natürlich nicht den Inhalt verändern. Eigene – im Originaltext nicht enthaltene – Nummerierungen würden sich verbieten.

Neutrale ergänzende Informationen als alternative Texte, die den Inhalt nicht verändern, hingegen wären erlaubt. Ein Beispiel: Wenn ein Verweis auf eine Anmerkung über ein Asterisk-Zeichen (und damit an ein Symbol) erfolgt, dann würde ein Alternativtext für das Asterisk-Zeichen und das inhaltliche Pendant („siehe Anmerkung“ und „Anmerkung“) die Information vermitteln und wäre keine inhaltliche Änderung.

Beschriftungen und Überschriften machen Inhalte eindeutiger und Verweise darauf entkoppeln sie vom rein-visuellen Eindruck. Eine vollständige Entkopplung von Instruktion und sensorischen Merkmalen würde sowohl redaktionell als auch design-technisch die meiste Flexibilität bieten. Soweit gehen aber weder die WCAG 2.0 noch die BITV 2.0. Instruktionen dürfen durchaus an sensorische Merkmale gekoppelt sein, was förderlich für die Usability sein kann – nur nicht ausschließlich. Jede Technik, die das gewährleistet, macht die Datei barrierefreier, führt zum formalen Ziel (Erfüllung des Erfolgskriteriums) und fördert zugleich die Usability.

Nicht Gegenstand und kein Fehler wäre: Das Deckblatt einer Broschüre enthält eine Überschrift und Angaben zu den Autoren. Beide Texte befinden sich in einer dunkelblauen Sprechblase. In diesem Fall ist die Sprechblase ein rein-gestalterisches Element und kein Informationsträger.

Schauen wir uns an im nächsten Abschnitt an, ob und wie Instruktionen über sensorische Merkmale wie Richtung, Position und Ton in PDF/UA-1 (PDF Universal Accessibility) berücksichtigt werden.

Anweisungen über sensorische Merkmale und PDF/UA-1

Screenshot Zuordnung Sensory Characteristics zu WCAG 2.0. Erläuterungen im Artikel
Screenshot Achieving WCAG 2.0 with PDF/UA-1.

In dem bereits in anderen Teilen dieser Artikelserie erwähntem Mapping Achieving WCAG 2.0 with PDF/UA findet sich für 1.3.1 Sensory Characteristics der WCAG 2.0 als PDF/UA-1-Entsprechung: „7.1 paragraph 6 and 7“.

In Absatz 7 steht jedoch nicht, dass Informationen über Ton auch ohne verfügbar sein müssen, sondern dass sie auch ohne verfügbar sein sollten. Die Formulierung „sollte“ ist ungenau und wirft die Frage auf, ob es sich um ein „hartes“ Kriterium im Sinne von „soll“ oder „muss“ handelt? Im Matterhorn-Protokoll – einer Veröffentlichung der PDF Association mit Fehlerbedingungen zu PDF/UA-1 – findet sich die Fehlerbedingung „JavaScript verwendet ein Tonsignal, liefert aber keine alternative Form der Benachrichtigung“. Zugeordnet ist sie dem „Prüfpunkt 05 Töne“.

Zumindest das sensorische Merkmal „Ton“ aus Erfolgskriterium 1.3.3 scheint trotz der ungenauen Formulierung in PDF/UA-1 selber ein Kriterium – allerdings nur, wenn man z.B. einen Warnton für die Vermittlung einer Restzeit bei einer Online-Prüfung als Instruktion im Sinne dieses Erfolgskriteriums ansieht und dem Matterhorn-Protokoll normativen Charakter zuspricht.

Der im o.g. Mapping genannte Absatz 6 wurde bereits in anderen Teilen dieser Artikelserie thematisiert und lautet:

„Informationen dürfen nicht ausschließlich durch Kontrast, Farbe, Format, Layout oder Kombinationen davon übermittelt werden, es sei denn, der Inhalt ist so getaggt, dass dadurch die gesamte beabsichtigte Bedeutung repräsentiert wird.“

Nach dem Absatz befindet sich folgende Anmerkung:

„Anmerkung 4 In WCAG 2.0, Richtlinie 1.4, werden Zugänglichkeitsprobleme im Zusammenhang mit Kontrast, Farbe und anderen Formatierungen erläutert.“

Die Fehlerbedingung ist im Matterhorn-Protokoll dem Prüfpunkt 04 „Farben und Kontraste“ zugeordnet, um die es wie oben gezeigt bei 1.3.3 Sensorische Merkmale nicht geht.

Angenommen auch „Verweise auf sensorische Merkmale in Anweisungen“ sind in Absatz 6 von PDF/UA-1 gemeint: Dann würde sich – wie bei Verwendung von Farbe – auch hier die Frage stellen, wie das über Tags allein (nicht über Alternativtexte für Tags oder Grafiken) so vermittelbar ist, dass in allen Fällen die „gesamte beabsichtigte Bedeutung (einer Anweisung) repräsentiert“ ist.  Das geht nur sofern redaktionell und konzeptionell die Voraussetzungen geschaffen wurden.  Was ist, wenn sie nicht geschaffen wurden? Wäre das ein Fehler oder nicht? Und Beschriftungen und Überschriften als Anknüpfungspunkt für Instruktionen sind in PDF/UA-1 keine Anforderung. Wo wäre in PDF/UA-1 die Anweisung „Warntöne kündigen Restzeit an“ angesiedelt? In Absatz 7 geht es nur um die Alternative zum Tonsignal selber und in Absatz 6 wird dies nicht erwähnt.

Kompatibilität WCAG 2.0 / BITV 2.0 und PDF/UA-1

Die Kompatibilität von PDF/UA-1 mit WCAG 2.0 und BITV 2.0 ist hinsichtlich dieses Aspekts der Barrierefreiheit mindestens fragwürdig – zu ungenau sind die als Entsprechung genannten PDF/UA-1-Absätze formuliert.

Zieht man nicht nur PDF/UA-1 heran, sondern auch das Matterhorn-Protokoll, dann wird aus Erfolgskriterium 1.3.3 lediglich „nicht nur über Ton allein vermittelt“ gefordert – allerdings auch nur, wenn man davon ausgeht, dass dies eine Instruktion im Sinne des WCAG-2.0-Erfolgskriteriums ist.

Der im Mapping „Achieving WCAG 2.0 with PDF/UA-1“ aufgeführte Absatz 6 thematisiert Instruktionen nicht explizit, sondern spricht von „Informationsvermittlung“. Dadurch bleibt unklar, ob es sich z.B. um eine Position selber oder (auch) den sprachlichen Verweis auf diese geht. Dass Anweisungen dieser Art mit ihrer starken redaktionellen Komponente nicht von PDF/UA-1 erfasst sind, würde zumindest der Logik einer explizit-technischen Norm wie sie PDF/UA-1 ist, entsprechen.

Wenn Anweisungen wie mit Erfolgskriterium 1.3.3 gemeint – allenfalls noch mit Ausnahme des sensorisches Merkmals „Ton“ – keine Anforderung in PDF/UA-1 sind, dann wird neben den WCAG 2.0 auch die Europäische Norm EN 301 549 nicht ausreichend abgedeckt, denn diese übernimmt das Erfolgskriterium in  9.2.9 für Web-Dokumente und in 10.2.9 für Nicht-Web-Dokumente. Dokumente mit solchen Anweisungen können dann nicht einmal Stufe A der WCAG 2.0 erreichen.

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